Kaiserschnitt - Sectio Soft, der sanfte Start ins Leben

Für die meisten Schwangeren steht nach wie vor die „Spontangeburt“ auf der Wunschliste ganz oben. Sie wollen ihr Kind natürlich entbinden, wie schon Millionen Mütter vor ihnen. Manchmal liegt allerdings eine medizinische Notwendigkeit für einen Eingriff vor, zum Beispiel eine ungünstige Lage des Kindes in der Gebärmutter. Immer mehr Frauen entscheiden sich jedoch auch ohne medizinische Indikation für einen Kaiserschnitt.

Sectio Soft

In der modernen Geburtshilfe ist der Kaiserschnitt immer mehr mit dem Erlebnis einer natürlichen Geburt vergleichbar. Ein Hauptgrund dafür ist das Konzept der „Sectio Soft“ oder „Sanfter Kaiserschnitt“, das sich in der Privatklinik Ragnitz seit Jahren etabliert und bewährt hat. Hier geht es vor allem darum, durch besonders schonende Operationstechniken die Mutter möglichst wenig zu belasten und den sofortigen Kontakt zwischen Neugeborenem und Mutter („Bonding“) zu ermöglichen.

Schonende Technik

Dank der sanften Chirurgie haben Kaiserschnittmütter heute keine kosmetischen Beeinträchtigungen mehr zu befürchten, es bleibt lediglich eine kleine Narbe erhalten. Statt der scharfen Durchtrennung aller Gewebeschichten mit dem Skalpell wird bei der modernen Technik der „Sectio Soft“ nur mehr ein kleiner Schnitt gesetzt und das Gewebe vorsichtig aufgedehnt, um das Baby zu holen. Das bewirkt weniger Schmerzen nach der Geburt, beschleunigt den Heilungsprozess der Operationswunde und trägt dazu bei, dass die Mutter nach der Geburt schneller fit ist. So können auch Kaiserschnitt-Mütter bereits am nächsten Tag aufstehen, herumgehen, duschen und essen.

Bonding nach Kaiserschnitt

„Bonding“ wurde aus der englischen Sprache ins Deutsche übernommen. „To bond“ bedeutet soviel wie „zusammenschweißen“, „verbinden“, „zusammenkleben“. Umgelegt auf die Eltern-Kind-Beziehung, sollen Eltern und Baby die Möglichkeit bekommen, sich so früh wie möglich miteinander zu verbinden (idealerweise in den ersten 2 Stunden nach der Geburt). Ein Neugeborenes wünscht sich für einen guten Start ins Leben: Wärme, Ruhe, gedämpftes Licht, Liebe, sanfte Berührungen und Hautkontakt mit Mama und Papa.

Wenn ein Baby mit Kaiserschnitt geboren werden muss, werden wir in einem OP-Saal nicht alles ermöglichen können, jedoch versuchen wir auch dort den Start so angenehm wie möglich zu gestalten. Geht es Mama und Baby gut, wird das erste Kuscheln schon im Operationssaal möglich sein. Das Baby darf direkt nach der Kinderarztuntersuchung wieder zu seiner Mama. Mit eigenen Bonding-Tops liegt das Baby auf Mamas Brust, solange es für beide angenehm ist. Das Baby hat es warm genug, und die Eltern können die ersten Minuten ihres Kindes miterleben. Ist das Bonding in den ersten Minuten nach der Geburt mit der Mama nicht möglich, wird Papa das erste Kuscheln übernehmen dürfen.

Auch in den ersten Lebenstagen wird das Baby Haut-an-Haut-Schmusestunden genießen, mit welchen die Eltern nach den Strapazen der Geburt ihr Baby in Ruhe kennenlernen können. Durch diesen frühen intensiven Hautkontakt wird die mütterliche Intuition verbessert, Eltern gehen zärtlicher mit ihrem Kind um und auch Väter kümmern sich dadurch intensiver um ihr Baby. Das Baby fühlt sich wohler, durch die Wahrnehmung des Geruchs und das Hören der Stimme der Mutter/Eltern. Außerdem fördert Bonding bei der Mutter die Bereitschaft zum Stillen, und das Baby wird dadurch früher mit wertvollen Nährstoffen, Immunstoffen und verdauungsfördernden Enzymen versorgt. Frühes Stillen regt auch die Rückbildung der Gebärmutter an.

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